Augenschmaus - Festliche Tafeln am Merseburger Hof
Vom 24. März 2012 bis 17. Juni 2012 findet in Merseburg die Ausstellung Augenschmaus - Festliche Tafeln am Merseburger Hof und die Serviettenfaltkunst des 16. bis 18. Jahrhunderts statt.
Figuren aus Zuckerwerk, Holz, Wachs oder aus gefalteten Leinentüchern zierten die Tafeln der europäischen Fürstenhäuser, ehe im 18. Jahrhundert figürliches Porzellan als Tischschmuck üblich wurde. Da für die Merseburger Herzogsresidenz ein umfangreiches Tafeltuch‐Inventar erhalten ist, sind Tischdekorationen aus Leinen auch für den Merseburger Hof zu vermuten. Aus Stoffbahnen gefaltete Schaugerichte sind vom 16. Jahrhundert an in Musterbüchern überliefert. Joan Sallas ist in der Erforschung dieser Traktate einer der führenden Experten und in der Lage, die historischen Faltmodelle nachzubilden. 2012 ist Merseburg deutschlandweit der einzige Ort, an dem Sallas seine faszinierenden Prunkstücke präsentiert.
Die von ihm gefalteten Tiere, Schlösser, Schiffe oder monumentale Tischbrunnen sind in der Ausstellung mit dem Thema der Festlichkeiten am Merseburger Hof verbunden. Eine reich gedeckte Tafel mit Fayencen des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. (um 1620), des vormaligen Merseburger Stiftsadministrators, bildet einen Höhepunkt in der Ausstellung. Für die glanzvolle Zeit der Herzöge zu Sachsen‐Merseburg (1657‐1738) geben zahlreiche Quellen Auskunft zu den Festorten innerhalb der Residenz, zum Ablauf bestimmter Feste bis hin zu den Sitzordnungen der herzoglichen Tafeln und zur Gestaltung des Merseburger Tafelgemachs.